Retrospektive 2022

In der 14. Ausgabe des Weltformat Grafikdesign Festivals stand das Thema «Never Not Moving» im Fokus und wurde aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Mit unseren Ausstellungen und Vorträgen haben wir gezeigt, wie Grafikdesign Bewegung in all ihren Facetten darstellen, transportieren und beeinflussen kann. Das Festival zeigte auf, was die Grafikdesign-Szene im Jahr 2022 bewegt, einschließlich der Anforderungen an das Repertoire von Grafikdesigner:innen und der Bedeutung von Motion Design als Gestaltungsform.

Das Symposium zum Auftakt, der Newcomer Award und die vielseitigen Ausstellungen boten eine hervorragende Plattform für den Austausch zwischen Grafikschaffenden und einem breiten Publikum. Natürlich durften auch die bekannten Ausstellungen wie die 100 besten Plakate und die Schönsten Bücher aus aller Welt nicht fehlen, die wieder mit großer Freude präsentiert wurden.

Newcomer Award 2022

Das Weltformat Graphic Design Festival zeigte auch in diesem Jahr interessante und überraschende Entwürfe junger Nachwuchsgestalter:innen und bot damit eine Plattform, um ihre Kreativität und ihr Talent zu präsentieren. Die Herausforderung bestand darin, das Thema «Speed» auf einem statischen Plakat darzustellen und damit die Überzeugungskraft der analogen Gestaltung neben digitalen Ausdrucksformen zu demonstrieren. Über 650 junge Grafikschaffende unter 30 Jahren reichten ihre visuellen Interpretationen aus der ganzen Welt ein und zeigten dabei die Vielfalt an Methoden, Techniken und Herangehensweisen.

Während der Preisverleihung am Eröffnungsabend des Festivals wurde das Gewinnerplakat gekürt und der Publikumspreis verliehen. Bei dem Publikumspreis wurde aus den zwanzig nominierten Plakaten im Rahmen eines Online-Votings der Favorit ausgewählt. Der Gewinner erhielt einen von Grilli Type zur Verfügung gestellten Gutschein. Die besten zwanzig Projekte wurden in einer F4-Ausstellung präsentiert und das Siegerplakat wurde nach der Ausstellung an 500 Standorten schweizweit, im Rahmen eines von APG|SGA ermöglichten Aushangs im Wert von CHF 30.000, einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt.

Move It!

Dieses Jahr übergab das Weltformat die Gestaltung seines Festivalplakats an fünf internationale Designstudios. Das Thema «Never Not Moving» bot den Kreativen die Herausforderung, das rohe Festivalplakat in Bewegung zu versetzen und zu einem echten Eyecatcher zu machen. Das Ergebnis zeigte eine spannende Bandbreite von analogen Frame-by-Frame-Animationen bis hin zu generativen Umsetzungen.

Die animierten Werke der Grafikdesigner:innen wurden auf bespielten ePanels der APG in der ganzen Schweiz verteilt und unter dem Namen «Move it!» in der Bourbaki-Mall ausgestellt. Die Ausstellung zeigte, wie sich das Thema Bewegung auf unterschiedlichste Weise in der Welt des Grafikdesigns umsetzen lässt. Die Arbeiten beeindruckten durch ihre kreative Umsetzung und inspirierten die Besucher:innen dazu, über die Bedeutung von Bewegung nachzudenken. Das Festivalplakat, bestehend aus allen Plakaten, wurde im Siebdruck gedruckt und ist in unserem Shop erhältlich.

Die bewegten Plakate findest du hier.

Ein besonderes DANKESCHÖN geht an die teilnehmenden Designer: Roy Terhorst, Studio Thonik (Amsterdam), Laia Ferran, Heystudio (Barcelona), Ira Ivanova, Studio Yukiko (Barcelona), Lucas Hesse (Hamburg), Felix Pfäffli, Studio Feixen (Luzern), Gianluca Alla (London) und Everyday Practice (Seoul)

Symposium

Ein weiterer Höhepunkt dieser Festivalausgabe war das alljährliche Symposium, das in diesem Jahr erstmals im Stattkino stattfand. Es bot internationalen Gestalter:innen die Möglichkeit, in zwei thematischen Panels das Festivalthema «Never Not Moving» zu diskutieren und ihre eigenen Projekte und Forschungsinteressen zu präsentieren. Es war ein großartiges Vergnügen, unseren internationalen Gästen zuzuhören, wie sie ihre Sichtweise zu diesem Thema darlegten. Eva Schuler (Bern) und Jonas Berthold (London) haben die zwei Themenblöcke hervorragend kuratiert und organisiert: Panel 1: Moving On, Panel 2: Motion Design.

Unsere Referent:innen waren: Nadine Kolodziey (Frankfurt/Berlin), Source Type (Zürich), Masha Batsii (London), Vera van de Seyp (Amsterdam), Thonik (Amsterdam) und Daniel Wenzel (New York)

Ein herzliches Dankeschön geht an die Gastgeber:innen, alle Teilnehmer:innen und natürlich auch an unser Publikum, das diesen Tag zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht hat und uns mit seinen Beiträgen und Fragen inspiriert hat. Wir sind dankbar für die Möglichkeit, gemeinsam neue Perspektiven zu entdecken und uns in unserer Kreativität zu bereichern.

After Work Talk

Die After Work Talks im Kino Rex der Hochschule Luzern waren eine tolle Möglichkeit für die Besucher des Weltformat-Festivals, sich über die neuesten Entwicklungen im Grafikdesign zu informieren und boten den Besuchern des Weltformat-Festivals Gelegenheit, sich in einem kleinen Rahmen mit anderen Experten auszutauschen. Die Referate und Diskussionsrunden boten eine Vielzahl interessanter Einblicke in historische und konzeptionelle Hintergründe des Film-Vorspanns, die Arbeit und Haltung renommierter Studios in kinetischer Typografie, sowie drängende Fragen rund um die Selbständigkeit im Grafikdesign. Der Vortrag von Florian Krautkrämer mit dem Titel «Credit where Credit is due» gab den Zuhörern wertvolle Einblicke in die historische Welt des Film-Vorspanns. Die Präsentation des DIA Studios aus New York bot den Besuchern einen Einblick in die kinetischen Typografie und zeigte auf, wie eine klare Haltung und ein hoher ästhetischer Anspruch zu außergewöhnlichen Ergebnissen führen können. Besonders spannend war auch die Diskussionsrunde der Gewerkschaft Syndicom zum Thema "Weil Überleben allein nicht reicht". Hier wurde diskutiert, wie Selbständige im Grafikdesign durch eine angemessene Bezahlung und eine bessere Absicherung in Form von Ferien, Rücklagen und einer bezahlbaren Altersvorsorge unterstützt werden können. Die Teilnehmer wurden ermutigt, ihre Ideen und Vorschläge einzubringen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen.

We Like To Move It

Die Hauptausstellung «We like to move it» in der Kunsthalle im Bourbaki war das absolute Highlight der diesjährigen Festivalausgabe. Der Kurator Josh Schaub verdeutlichte auf eindrucksvolle Weise, wie Motion Design die Begrenzungen von statischer Grafik überwinden kann und ein unendliches Potenzial für mehr Inhalt, Emotionen und Aufmerksamkeit bietet.

Durch unterschiedliche Bewegung können Details hervorgehoben und Emotionen geweckt werden, die bei einem statischen Bild nicht aufkommen würden. Zudem bietet die animierte Gestaltung Platz für mehr Informationen und ermöglicht eine gekonnte Lenkung des Auges über die Gestaltung.

Dadurch bot die Ausstellung Inspiration für Grafikschaffende und Studierende, animierte Gestaltung als Identitätsmerkmal für Unternehmen und ihr Corporate Design zu nutzen oder originelle Kunstwerke für Interessierte zu schaffen. Es zeigt, wie Motion Design eine innovative Möglichkeit bietet, um Botschaften zu vermitteln und Aufmerksamkeit zu erzeugen.

Titles In Motion

Die Ausstellung «Titles in Motion» zeigt eine Rückblende im Motion Design anhand von Vor- und Abspännen und verdeutlicht die Entwicklung und Vielfalt gestalterischer Tätigkeiten in der Filmproduktion. Der Kurator und Filmproduzent Florian Krautkrämer ist Professor an der Hochschule Luzern Design & Kunst und verfasste seine Dissertation zum Thema Schrift im Film. Er hat bereits zahlreiche Vorträge zum Vorspanndesign im In- und Ausland gehalten.

Grafikbazar

Zum krönenden Abschluss des Weltformat Grafikdesign Festivals durfte der diesjährige Grafikbazar zum ersten Mal in der Bourbaki Mall stattfinden. Er bietet Gestalter:innen die Möglichkeit, ihre Druckerzeugnisse zu präsentieren und direkt zu verkaufen. Erneut war die Teilnehmerliste des Grafikbazars beeindruckend und umfasste renommierte Gestalter:innen wie Dafi Kühne, Randy Tischler, Erich Brechbühl, Atelier U-Zehn, SNAC, ECAL, Benjamin Hermann und Amadeus Waltenspühl. Der Bazar bot Besucher:innen eine großartige Gelegenheit, die Werke dieser talentierten Künstler:innen kennenzulernen und ihre Favoriten zu erwerben, um sie in Erinnerung zu behalten.