Symposium

Datum

So 10.10.21 / 11 bis 17 Uhr

Ort

Neubad Pool, Bireggstrasse 36

Im Rahmen des diesjährigen Symposiums werden internationale Gestalter:innen in drei thematischen Blöcken das Festivalthema Designing Identities diskutieren und ihre eigenen Projekte und Forschungsinteressen in Bezug dazu stellen.

The Power of Identity

Für einige Gestalter:innen sind die persönliche, die politische und die professionelle Identität nicht klar voneinander zu trennen. Dieses Panel untersucht die Beziehungen zwischen diesen verschiedenen Identitäten. Welche Rolle spielen sie innerhalb von Praktiken, Projekten, Selbstorganisation und Ästhetik? Wie nutzen Designer:innen diese Identitäten als Instrument, um sich selbst zu definieren, (Fach-)Disziplinen neu zu denken und Gemeinschaften zu stärken?

Die queere intersektionale feministische Plattform und Community Futuress organisiert Workshops und Vorträge zu den Themen Feminismus, Design und Politik und bietet Designer:innen eine Möglichkeit, sich zu vernetzen. Die Kulturschaffende Clara Balaguer, die unter anderem unter den Namen The OCD (RIP 2010-2018), Hardworking Goodlooking und To Be Determined arbeitet, nutzt diese Identitäten, um ein breites Spektrum an Ideen zu erforschen, darunter vernakulares Design, Dekolonisierung und Formen der Kritikalität. Charlotte Rohde gibt dem Publikum einen Einblick in ihre Praxis, die auf ihrer Forschungsarbeit über Buchstaben als Erweiterung des Körpers basiert und sich mit Hyperfemininität, Hydrofeminismus und (Selbst-)Kontrolle beschäftigt.

Gäste

Futuress (international)

Clara Balaguer (Rotterdam), online

Charlotte Rohde (Amsterdam)

A New Sense of Identity: Caring with Graphic Design

Der Begriff «Pflege» scheint heutzutage allgegenwärtig. Er steht insbesondere im Mittelpunkt jüngster Debatten. Pflege – oder Fürsorge – spielen eine entscheidende Rolle bei der Art und Weise, wie wir miteinander und mit unserer Umwelt umgehen und zusammenarbeiten. Die Zusammenarbeit und somit Fürsorge scheint zu den Schlüsselkomponenten für die Bewältigung der sozialen und ökologischen Probleme zu gehören, mit denen wir uns aktuell konfrontiert sehen.

Das füreinander Sorgen spielt in der Designausbildung noch keine bedeutende Rolle – weder als spezifische Fähigkeit noch als soziale Verantwortung. Das Gegenteil ist der Fall: Der Wettbewerb wird gefördert und die Art von Praktiken und visuellen Normen, die akzeptiert oder wertvoll sind, sind klar definiert. Was wäre, wenn Empathie, Fürsorge, Zuhören und Zusammenarbeit in den Mittelpunkt der Design-Community und -ausbildung rücken würden? Was würde passieren, wenn wir eine Offenheit für pluriversale Designpraktiken entwickeln würden?

Die Gäste dieses Panels stehen für ein neues Verständnis von Gemeinschaft, das Diskussionsräume öffnet; das verbindet, statt zu trennen. Evening Class, eine selbstorganisierte Bildungsinitiative, setzt sich mit einer Reihe von Themen wie dem Zusammenschluss von Designpraktiken, postkapitalistischem Begehren und den Commons auseinander. Johanna Burai, eine Designerin aus Stockholm, bringt nicht nur mehr Freude und Farbe in unser Leben, sondern zelebriert durch grafische «Liebesbriefe» sowohl ihre Kolleg:innen als auch unsichtbare Communities. Teil des Panels ist zudem die Graphic Support Group, ein Podcast, der von James Chae und Drew Litowitz moderiert wird und in dem es nicht nur um Grafikdesign geht, sondern auch um spirituelle Mantras sowie die Bewältigung von Ängsten und vergangenen Traumata.

Gäste

Evening Class (London)

Johanna Burai (Stockholm, London)

Graphic Support Group (New York, Seoul), online

Designed Identities: The Studio Voice

Wie entsteht die persönliche Identität von Designer:innen, wie positionieren sie sich auf dem Markt und wie definieren sie ihre eigene Praxis? Dieses Panel befasst sich mit der Art und Weise, wie Gestalter:innen im Laufe der Zeit eine unverwechselbare Stimme entwickeln. Während einige bewusst eine Identität aufbauen, manifestiert sich diese bei anderen organisch und im Laufe der Zeit – durch Aufträge und selbst initiierte Projekte. In diesem Panel stellen drei Studios mit sehr unterschiedlichen Ansätzen ihre Identitäten vor.

Europium ist ein kreatives Beratungs- und Art-Direction-Duo mit Sitz in Paris, das von einer Fotografin und einer Grafikdesignerin gegründet wurde. Actual Source ist ein international tätiges Designstudio sowie ein Verlag und Buchladen mit Sitz in Provo, Utah. Dexter Sinister schliesslich ist ein zwischen New York und London ansässiges Duo, dessen Arbeit an der Schnittstelle von Grafikdesign, Verlagswesen und zeitgenössischer Kunst angesiedelt ist.

Gäste

Europium (Paris)

Actual Source (Provo), online

Dexter Sinister (New York, Glasgow)

Das Symposium wird sowohl im Neubad stattfinden, als auch online über Zoom übertragen werden. Einige der Gäste können nicht vor Ort anwesend sein und werden deshalb digital teilnehmen.

Corona-Schutzmassnahmen

Für den Besuch des Symposiums müssen ein gültiges Covid-Zertifikat und eine ID vorgewiesen werden.

Tickets

Tickets sind im Neubad oder online erhältlich (beschränkte Platzanzahl). Tickets für den Livestream sind online erhältlich.

Organisation / Moderation

Isabel Seiffert (Gestalterin und Dozentin, Zürich) und Jonas Berthod (Gestalter, Designforscher und Dozent, London)

Partnerin

syndicom – Gewerkschaft Medien und Kommunikation