Litho-plakate

Die Lithografie gehörte im 19. Jahrhundert zu einer der meistverbreiteten Drucktechniken; sie ermöglichte das Drucken grösserer Auflagen farbiger Drucksachen. Als Druckvorlage zur Vervielfältigung diente dabei eine Steinzeichnung. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde die Lithografie nach und nach durch moderne Drucktechniken wie den Offsetdruck abgelöst und kommt heute nur noch im Bereich der Kunst zum Einsatz.

Während der Blütezeit der Lithografie wurde das Druckverfahren für die Vervielfältigung von Kunstdrucken – sogenannten Kunstlithografien – aber auch für das Drucken von (Werbe)Plakaten, welche von KünstlerInnen entworfen wurden, genutzt. Die Ausstellung Lithoplakate: Ein Handwerk im Fokus zeigt eine Auswahl solcher Plakate. Dabei stehen nicht nur die Gestalter im Fokus, welche für die Entwürfe verantwortlich zeichnen, sondern auch die Arbeit der oft namenlosen Lithografen, die massgeblich an der Entwicklung der Plakate beteiligt waren. Dies zeigen mitunter die Unterschiede zwischen den Entwürfen der Künstler und den Abzügen der Lithografen: Die fertigen Abzüge weisen oft eine intensivere Farbgebung und klarere Konturen auf – sowie weitere Details, welche die von den Künstlern gewünschte Wirkung verstärken.

Die in der Ausstellung nebeneinander präsentierten Originalvorlagen und fertigen Plakate zeigen den Prozess von den gemalten Entwürfen zum fertigen Produkt auf und rücken so die wichtige Arbeit der Lithografen in den Vordergrund. Denn für ein gelungenes Resultat waren jeweils zwei MeisterInnen am Werk: KünstlerInnen und Lithografen.

Die Städte Basel und Zürich waren in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts europaweit viel beachtete Zentren für Lithografieplakate. Renommierte Künstler wie Peter Birkhäuser, Herbert Leupin und Niklaus Stoecklin gestalteten zu dieser Zeit kunstvolle Vorlagen und Entwürfe, welche von ebenso grossartigen Lithografen in bester Qualität umgesetzt wurden. Dies wird in der Ausstellung auf eindrückliche Art und Weise deutlich.

Die Ausstellung wird ermöglicht durch die Unterstützung privater SammlerInnen, welche ihre Werke zur Verfügung stellen.